Selbstständig und frei: Das Leben in der WG

Die Frage, ob man eher das Leben in der WG oder doch besser daheim bei den Eltern wohnen sollte, stellt sich nicht nur für Erstsemester. Beide Wohnformen haben ihre Vorteile, sonst wären sie schließlich nicht schon seit Jahrzehnten so beliebt, aber beide haben auch Nachteile. Die Entscheidung, wo der Großteil des Studiums verbracht werden sollte, ist zwar individuell, aber es gibt durchaus einige globale Vor- und Nachteile. Und auch ein Wechsel der Wohnformen hat bei begründeten Zweifeln an der eigenen Wohnsituation durchaus seine Berechtigung.

Gemütlich, bekannt und unter Aufsicht

Das Hotel Mama ist auch heute noch ein Ort, an dem es sich vortrefflich studieren lässt. Die Wäsche wird gemacht, das Essen steht pünktlich auf dem Tisch, Miet- und Lebenshaltungskosten rangieren zwischen minimal bis nicht-existent, es könnte der Traum auf Erden sein. Die Binse, dass bei Licht auch immer Schatten zu erwarten sein muss, trifft aber auch auf dieses, angeblich, ideale Habitat des Studierenden zu. Mitten in der Woche erst um halb fünf morgens von der Uni-Party zurück? Auch wenn die Mama nicht zum Helikopter taugt, wird das trotzdem ein Grund sein, über den Ernst des Lebens zu dozieren. Da wächst der Wunsch, doch in eine WG zu ziehen. Denn nicht umsonst können viele Absolventen bestätigen, dass das Leben und Studieren außerhalb der Familie viel dazu beigetragen hat, den Sprung zum Erwachsensein abzuschließen.

Freiheit oder bestmögliche Versorgung?

Das Leben in der WG ist schon schön. Niemand fragt, ob man die Seminare vorbereitet hat, wie viele Bonuspunkte seit Semesterbeginn gesammelt wurden, es ist komplett egal, wann man wie lange Party macht, diese neue Freiheit wird daher für viele Studenten vor allem durch ihre Wohnsituation definiert. Trotzdem kann zu viel Freiheit auch ihre negativen Konsequenzen haben. Wenn also das Studium leidet, die Noten mies sind und sich irgendwann die Einsicht einstellt, dass das Leben in der WG nicht so viele Vorteile hat wie gehofft, dann ist eine Rückkehr in den elterlichen Haushalt mit Sicherheit kein Eingeständnis des Scheiterns. Vielmehr ist eine solche Entscheidung nicht nur ehrlich, sondern zumeist auch der einzige Weg, um das Studium erfolgreich abzuschließen. Und dieser erfolgreiche Studienabschluss sollte ja das primäre Ziel des Studierens sein.

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