Abgrenzung: Fragestellung, These, Hypothese und Annahme

1. Fragestellung

Auch wenn es trivial klingt, das Fragezeichnen ist der wichtigste Bestandteil der Fragestellung. Per Definition soll die Fragestellung den Untersuchungsgegenstand eingrenzen und im Idealfall präzisieren. Und genau dort liegt das Problem. Für diese Aufgabe ist ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen vonnöten. Daher ist die Fragestellung in den unteren Semestern meist ein Problem, dessen Lösung einige Zeit in Anspruch nimmt. Um die

Fragestellung präzise zu formulieren, kann ein Gespräch mit Freunden oder Familienmitgliedern helfen. Jemanden den Untersuchungsgegenstand zu erklären, der nicht mit der Materie vertraut ist, kann helfen, den Wust der eigenen Gedanken und der Ideen aus der Sekundärliteratur zu ordnen und auf eine simple Frage herunterzubrechen. Ein Ghostwriter – oder Ghostwriting im Allgemeinen, kann beim Suchen einer geeigneten Fragestellung sehr gut helfen.

2. These

Die These gibt immer auch die Richtung vor. Sie soll, gern auch in provokanter Art, den Forschungsgegenstand in einem Satz subsumieren, d. h. einen Aspekt näher beleuchten. Zudem muss eine These auch diskutiert werden können. Deshalb ist die Aussage: „Thomas Mann

war ein deutscher Schriftsteller“ keine These, denn sie lässt keinen Diskussionsspielraum zu. Dagegen ist der Aussagesatz: „Das Werk Thomas Manns wurde durch seine Homosexualität geprägt“ sehr wohl eine These, über die Germanisten wohl noch bis in alle Ewigkeit diskutieren werden.

3. Hypothesen

Hypothesen sind Vermutungen. Im Gegensatz zur These sind sie nicht so stark an Fakten orientiert, und für eine wirklich gute Hypothese kann das Fehlen von gesicherten Erkenntnissen sogar von Vorteil sein.

Bei der Hypothesenbildung sind zwei Varianten voneinander zu unterscheiden. Der induktive Weg geht von einer konkreten Praxissituation aus, für die eine Hypothese gebildet wird. Hierbei liegt ein Einzelfall zugrunde, von dem auf eine allgemeine Gesetzmäßigkeit geschlossen werden soll. Der deduktive Weg leitet hingegen die Hypothese aus einem rein theoretischen Diskurs ab. Die Formulierung der Hypothesen sollte kurz und unmittelbar nachvollziehbar sein.

Bei der Hypothesenbildung muss die Beziehung der einzelnen Variablen untereinander erkennbar und logisch nachvollziehbar sein. In der Regel werden sogenannte klassifikatorische von komparativen Hypothesen unterschieden. Eine klassifikatorische Hypothesenbildung erfolgt über ein Wenn-Dann-Konstrukt, die komparative Hypothesenbildung über ein Je-Desto-Konstrukt. Wissenschaftliche Hypothesen werden als Forschungs-hypothesen bezeichnet.

Für sie gelten strikte Regeln, sie müssen folgende Merkmale aufweisen:

  • Allgemeingültigkeit

  • Falsifizierbarkeit

  • Widerspruchsfreiheit

  • Operationalisierbarkeit

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Forschungshypothesen

Forschungshypothesen sind durch ihre Anbindung an eine wissenschaftliche Arbeit definiert. Sie werden in diesem Kontext auch als inhaltliche Hypothesen bezeichnet. Sie befassen sich mit konkreten Zusammenhängen, Veränderungen und Unterschieden von Forschungsgegenständen. In ihrer Formulierung zeichnen sie sich durch eine Allgemeingültigkeit aus und gewährleisten so die Übertragbarkeit auf vergleichbare Situationen. Sie gelten entsprechend keinem lediglich einzelnen Fall und keiner nur einmalig stattfindenden Gegebenheit.

Die Formulierung von Forschungshypothesen ist in sich schlüssig, ohne widersprüchliche oder unlogische Elemente zu enthalten. Sie müssen zu jeder Zeit operationalisierbar sein, somit die Möglichkeit der Übertragung in ein empirisch angelegtes Forschungsdesign gewähren, um sie dort überprüfen zu können. Die Herleitung ist grundsätzlich nachvollziehbar zu gestalten. Eine Vermutung, die nicht in der Forschungsliteratur begründet ist, reicht im Sinne der Wissenschaftlichkeit nicht aus.

Forschungshypothesen am Beispiel:

  • Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang zwischen einer Gehaltserhöhung und einer geringen Zahl an Krankheitstagen pro Kalenderjahr?

  • Hypothese 1: Arbeitnehmer, die eine Gehaltserhöhung bekommen, werden seltener krank als jene mit gleichbleibendem Gehalt.
  • Hypothese 2:  Je weniger Gehalt Arbeitnehmer erhalten, desto häufiger werden sie krank.

Hypothesenprüfung

Bei der Prüfung von Forschungshypothesen muss ein konkretes Prüfverfahren gewählt werden. Dieses kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Art des Forschungsdesigns und der Forschungsart. Eine Forschungshypothese in der qualitativen Forschung würde mit anderen Methoden untersucht als eine aus dem Bereich der quantitativen Forschung. Es stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, von statistischen Testverfahren bis hin zu Interviews.

Grundsätzlich werden bei der Auswertung die Gültigkeit (Validität), die Zuverlässigkeit (Reliabilität) und die Objektivität einer Hypothese geprüft. Für das Ergebnis der Überprüfung interessiert der tatsächliche Zusammenhang zwischen den untersuchten Variablen. Das Resultat mündet entweder in einer Bestätigung oder einer Verwerfung der Forschungshypothese.

Kategorien

Um eine Hypothese aufzustellen, sollten Kausalitätsketten nicht gescheut werden, Konstrukte wie „je…desto“ sind daher hervorragend geeignet, um Hypothesen zu formulieren.

4. Annahme

Die Annahme, das Axiom, gilt auch als Basis für Thesen und Hypothesen. Die Annahme bietet die Möglichkeit, den Forschungsbereich frei zu erforschen. Fakten sind bei der Annahme zunächst einmal Nebensache, hier zählt die eigene Meinung, die eigene Herangehensweise, damit sind Axiome auch wesentlich persönlicher, wenn auch nicht so wissenschaftlich fundiert wie Thesen oder Fragestellungen. Axiome eignen sich ebenfalls hervorragend, um bei der Recherche unwichtiges Material von vornherein auszuschließen.

Abgrenzung: Schritt für Schritt

Um die vier Begriffe zu unterscheiden, lohnt es sich, sie sich auf verschiedenen Niveaus zu organisieren und sie in eine Reihenfolge zu bringen.

1.) Die Annahme ist dabei der erste Schritt, sie nimmt die erste Stufe ein. Sie ist akademisch wenig fundiert und ermöglicht einen freien und teils spielerischen Umgang mit dem Thema.

2.) Die Hypothese ist der nächste Schritt, hier vereinigen sich meist einige Annahmen in einer Vermutung, die mehr auf dem Forschungsstand basiert.

3.) Noch konkreter ist die These. Sie subsummiert alle bisherigen Überlegungen. Bei der Fragestellung scheiden sich die Geister. Sie wird aber zumeist mit der These auf eine Stufe gestellt. Denn auch sie bricht den Forschungsstand und die eigenen Überlegungen auf einen Satz herunter. Nur ist im Falle der Fragestellung dieser Satz natürlich eine Frage, während die These ein Aussagesatz ist. Ghostwriter Agenturen helfen Schritt für Schritt beim Identifizieren eines geeigneten Themas für die eigene Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit.

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