Die Harvard Zitierweise

Harvard Zitierweise: Der umfassende Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten

Die Harvard Zitierweise gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten Methoden, um wissenschaftliche Quellen korrekt zu kennzeichnen. Besonders in Hochschulen und Universitäten im deutschsprachigen Raum ist die harvard zitierweise – auch bekannt als Autor-Jahr-Methode, Harvard-Referencing-Style, Kurzverweis-Methode oder amerikanische Zitierweise – ein Standard, wenn es um seriöses, nachvollziehbares und plagiatsfreies Schreiben geht. Wer wissenschaftliche Arbeiten wie Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Dissertationen oder Forschungsberichte erstellt, kommt an der harvard zitierweise kaum vorbei.

In diesem umfassenden Guide erfährst du alles, was du wissen musst – von der Grundidee über die Formatierung im Text bis zur Gestaltung des Literaturverzeichnisses. Außerdem zeigen Beispiele Schritt für Schritt, wie die Harvard Zitierweise korrekt angewendet wird und welche typischen Fehler unbedingt vermieden werden sollten.

Was ist die Harvard Zitierweise?

Die harvard zitierweise ist eine Zitiermethode, bei der Quellen direkt im Text mit einem Kurzverweis angegeben werden. Dieser Kurzverweis beinhaltet Autor, Erscheinungsjahr und Seitenzahl. Die vollständigen Angaben werden erst im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit aufgeführt.

Beispiel für einen Kurzbeleg in der harvard zitierweise:

(Müller 2020: 15)

Diese Methode erleichtert das Lesen wissenschaftlicher Texte, da nicht mit Fußnoten oder Endnoten gearbeitet werden muss und sich Quellenangaben direkt neben den Aussagen befinden. Daher gilt die harvard zitierweise als besonders übersichtlich, modern und effizient.

Warum ist die Harvard Zitierweise so beliebt?

Viele Hochschulen empfehlen die Harvard-Referencing-Style-Methode, weil sie zahlreiche Vorteile bietet:

✔ Übersichtliche Darstellung

Der Lesefluss bleibt erhalten, da Quellen im Text kurz und kompakt erscheinen.

✔ Wissenschaftliche Transparenz

Die Herkunft von Aussagen ist leicht nachprüfbar.

✔ Weniger Formatierungsaufwand

Im Gegensatz zur deutschen Fußnoten-Zitierweise fallen keine komplizierten Fußnotensysteme an.

✔ Internationale Anerkennung

Die harvard zitierweise wird weltweit verwendet, insbesondere in den USA und Großbritannien.

Wie funktioniert die Harvard Zitierweise im Text?

Direktes Zitat (wortwörtliche Übernahme)

Bei der harvard zitierweise müssen direkte Zitate immer in Anführungszeichen gesetzt und mit Seitenzahl nachgewiesen werden.

Beispiel:

„Wissenschaftliches Schreiben fordert präzise Quellenangaben“ (Schneider 2018: 42).

Indirektes Zitat (sinngemäße Übernahme)

Auch eigene Formulierungen aus fremden Gedankengängen müssen gekennzeichnet werden – jedoch ohne Anführungszeichen.

Beispiel:

Wissenschaftliches Schreiben verlangt sorgfältige Quellenangaben (Schneider 2018: 42).

Wichtig: Bei indirekten Zitaten wird häufig ein vgl. eingefügt:

(vgl. Schneider 2018: 42)

Formatierung von Quellenangaben in der Harvard Zitierweise

Die Harvard Zitierweise folgt einer klaren Struktur. Der Kurzverweis im Text enthält:

Element Bedeutung
Autor Nachname ohne Initialen
Erscheinungsjahr Jahr der Publikation
Seite mit Doppelpunkt oder Komma

 

Varianten der Schreibweise

Beide Varianten sind korrekt, jedoch muss man sich für eine entscheiden und sie durchgängig beibehalten:

  • (Müller 2021: 50)
  • (Müller, 2021, S. 50)

Harvard Zitierweise im Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis enthält sämtliche Quellen vollständig und alphabetisch sortiert. Es bildet die Grundlage für alle im Text gemachten Kurzverweise.

Aufbau der Harvard Zitierweise im Literaturverzeichnis:

Autor Nachname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. Auflage. Ort: Verlag.

Beispiel:

Müller, Hans (2021): Einführung in wissenschaftliches Arbeiten. 3. Aufl. Berlin: Springer.

Beispiele für verschiedene Quellenarten

Buch

Kurzverweis:

(Schmidt 2019: 27)

Literaturverzeichnis:

Schmidt, Klaus (2019): Forschen und Publizieren. München: Hanser.

Mehrere Autoren

(Meier & Braun 2020: 115)

Meier, Thomas & Braun, Julia (2020): Marketingforschung. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Internetquellen

Kurzverweis:

(Keller 2022)

Literaturverzeichnis:

Keller, Anna (2022): Digitalisierung im Bildungswesen. Online verfügbar unter: URL. Abgerufen am 15.11.2025.

Artikel aus Fachzeitschriften

(Lange 2017: 88)

Lange, Robert (2017): Wissensmanagement. In: Journal für Organisationsforschung, 12(3), 83–94.

Harvard Zitierweise und Plagiate

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass nur direkte Zitate gekennzeichnet werden müssen. Falsch! Die harvard zitierweise verlangt für jedes fremde Gedankengut einen Verweis, sonst entsteht unbeabsichtigt ein Plagiat. Schon eine verschleierte Paraphrase ohne Verweis gilt als Täuschungsversuch.

Typische Fehler:

  • Quellen nicht angeben
  • Falsches Format
  • Unterschiedliche Schreibweisen mischen
  • Internetquellen ohne Datum

Sauberes Zitieren mit der harvard zitierweise schützt daher nicht nur vor Fehlern, sondern auch vor schwerwiegenden rechtlichen und akademischen Folgen.

Unterschied zur deutschen Zitierweise

Harvard Zitierweise Deutsche Zitierweise
Quellenangaben im Text Quellenangaben in Fußnoten
Autor-Jahr-Seitenzahl Vollständige Angaben direkt in der Fußnote
International verbreitet Im deutschsprachigen Raum traditionell
Schneller Lesefluss Kann Textfluss unterbrechen



Die Wahl hängt meist vom Fachbereich und Hochschulrichtlinien ab. Geisteswissenschaften bevorzugen häufig die Fußnoten-Zitierweise, während Wirtschafts- und Sozialwissenschaften überwiegend die Harvard Zitierweise verwenden.

Software-Unterstützung für die Harvard Zitierweise

Zahlreiche Programme erleichtern die korrekte Anwendung der Harvard Zitierweise und automatisieren Literaturverzeichnisse:

  • Citavi
  • Zotero
  • EndNote
  • Mendeley
  • Literaturfunktion in Word

Diese Tools verhindern Formatierungsfehler und sparen Zeit bei großen Arbeiten.

Fazit zur Harvard Zitierweise

Die Harvard Zitierweise ist ein klar strukturiertes, modernes und international anerkanntes Zitiermodell. Sie erleichtert wissenschaftliches Arbeiten erheblich, sorgt für Transparenz und schützt vor Plagiaten. Wer die Regeln der Harvard-Zitation, wie Kurzverweise im Text und vollständige Angaben im Literaturverzeichnis, konsequent beachtet, legt die Grundlage für professionelle akademische Arbeiten.

Allerdings kann das korrekte Zitieren schnell komplex werden – insbesondere bei vielen Quellen, speziellen Publikationsformen oder unterschiedlichen Hochschulrichtlinien.